Weltweit werden jedes Jahr weit über 108 Milliarden Bananen gegessen.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Bananen liegt bei uns bei gut 8,5 Kilo im Jahr. Nur Äpfel werden häufiger gegessen, hier liegt der Verzehr bei fast 26 Kilo pro Kopf und Jahr. Nach Äpfeln sind Bananen damit das beliebteste Obst hierzulande und gleichzeitig die wichtigste Importfrucht.

Wir kennen alle die Frage: „Warum ist die Banane krumm?“
mit der Antwort: „Na wenn sie gerade wär, dann wär`s keine Banane mehr“.

Auf einem Plakat, auf dem für fair gehandelte Bananen geworben wird, steht die Frage so:

„Wen macht die Banane krumm?“

Die Bananen, die wir kaufen, kommen aus Lateinamerika, die meisten aus Ecuador, einige auch aus westafrikanischen Ländern.

Dort werden tausende Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter ausgebeutet, um die Bananen für uns anzubauen, zu ernten und zu verpacken.
Die meisten Bananen werden in Monokulturen auf großen Plantagen angebaut.
Wegen der Ausbreitung von Pilzkrankheiten werden jedes Jahr mehr hochgiftige Pestizide eingesetzt.
Auch wenn die Rückstände in den Bananen uns als Verbraucher kaum bedrohen, so leiden die Natur und die Menschen in den Anbauländern sehr unter diesen Anbaumethoden.
Es gibt kaum Schutzkleidung, die Menschen arbeiten 10 bis 12 Stunden an sechs Tagen in der Woche in großer Hitze und bekommen einen sehr geringen Lohn, der kaum zum Leben reicht.
Eine weitere Folge sind große Umweltschäden, wie zum Beispiel vergiftete Bäche und Flüsse, vergiftetes Trinkwasser, zerstörte Korallenriffe…

Fünf Prozent der Bananen werden bei uns inzwischen über den fairen Handel verkauft:

Beim Anbau dieser Bananen wird auf chemische Düngemittel verzichtet.
Die Bauern stärken die Pflanzen durch Mulchen und Mischkultur, organische Düngung und mechanische Unkrautbekämpfung.
Die Böden bleiben fruchtbar und die Menschen gesund. 
Der faire Handel garantiert stabile Preise und langfristige Handelsbeziehungen.
Die Bauernfamilien erzielen ein existenzsicherndes Einkommen und erhalten einen Mehrpreis für Gemeinschaftsaufgaben im sozialen Bereich, für die Gesundheitserziehung, für Aus- und Weiterbildung oder Umweltprojekte.


Manuel kommt aus Panama, ist 12 Jahre alt und er lebt zusammen mit seiner Familie auf einer Bananenplantage.
Er erzählt:

Hallo, ich bin Manuel aus Panama. Ich möchte euch von meinem Leben erzählen.

Ich lebe mit meiner Mutter und meinen vier kleineren Geschwistern auf einer großen Bananenplantage. Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Mama sagt, dass ihn die giftigen Pflanzenschutzmittel, mit denen er jeden Tag auf dem Feld zu tun hatte, getötet haben.

Meine Mutter arbeitet in der Verpackstation und seit dem Tod meines Vaters muss ich auch arbeiten und mitverdienen. Ich bin Bananenträger und muss jeden Tag schwere Bananenbüschel schleppen. So ein Büschel kann 50 Kilogramm wiegen! Noch schlimmer finde ich es, wenn aus dem Flugzeug das giftige Pflanzenschutzmittel über die Plantage gesprüht wird, während wir dort arbeiten. Dann brennt es in den Augen, in der Lunge und auf der Haut und ich muss an meinen Vater denken. Doch wenn ich nicht arbeite, dann können wir nicht überleben.

Meine Mutter verdient vier bis fünf Dollar am Tag und ich drei Dollar. Wenn wir einmal so krank sind, dass wir nicht arbeiten können, bekommen wir auch keinen Lohn und können uns nichts zu essen kaufen. Meine Mutter ist oft sehr verzweifelt und traurig und träumt von einem besseren Leben. Doch wir besitzen nichts! Wenn wir die Bananenplantage verlassen, haben wir nicht einmal mehr die paar Dollar, die wir jetzt verdienen. Es ist aussichtslos.

Weitere Informationen: www.banafair.de


Stand: Oktober 2015